|
Einige Erläuterungen zu den von mir hauptsächlich verwendeten Therapien:
Homöopathie :
- Kein Mensch wird bestreiten, dass es Naturgesetze gibt und dass diese objektiv vorhanden sind. Die Tatsache, dass Menschen die Existenz dieser Gesetze und ihre allumfassende Wirkung auf das Geschehen im Universum und auf unsere kleine Welt darin, nur eingeschränkt wahrnehmen, bedeutet nicht, dass der Teil, den wir nicht kennen, nicht vorhanden ist. Das bedeutet nur, dass unsere Wahrnehmungen im Sinne des Wortes beschränkt sind.
- Ob etwas richtig oder falsch ist, wird durch die Praxis bestimmt, aber es ist der Begriff „Praxis“ keineswegs wertfrei zu betrachten. Gemeint ist natürlich die „Praxis“, die wir an einem bestimmten historischen Augenblick, im Zusammenhang mit bestimmten gesellschaftlichen Notwendigkeiten, vorfinden. Und das ist die Problematik, immer hängt es davon ab, ob die richtige Frage zum richtigen Zeitpunkt gestellt wird. Für manche Antworten scheint die Zeit nicht reif. Nun, zumindest können wir uns damit trösten, dass wir uns immer in Schritten, einhergehend mit der Entwicklung unseres Bewusstseins, den großen Wahrheiten nähern. Aber Sie sehen, wie schwierig das alles ist. Man muss viel Geduld aufbringen, und es reicht ein einzelnes Menschenleben nicht, um einen Erkenntnissprung von seinen Anfängen bis zur Ausführung zu begleiten.
- Auf Spuren des homöopathischen Prinzips treffen wir bereits in den Schriften des griechischen Arztes Hippokrates (ca. 460 – 377 v.Chr.), der das Grundprinzip der Homöopathie -Ähnliches heilt Ähnliches - (Similia similibus curentur) durch seine Erkenntnis: - Das Kalte erwärmt und das Warme kühlt – quasi bereits vordenkt. Hatte nicht Paracelsus (1493 – 1541) fast 2000 Jahre später die gleichen Ideen? Ein gewaltiger Zeitschritt. Und wieder braucht es 200 Jahre bis der Arzt und Chemiker Samuel Hahnemann (1755 – 1843) dieses Prinzip aufgreift und endlich zu einem Heilkundesystem, der Homöopathie, ausarbeitet. Nein, Hahnemann ist kein Erfinder eines künstlichen Gebildes. Das homöopathische Prinzip: „Similia similibus curentur“ ist ein Naturgesetz, das dieser Mann 1790 der Welt für ein therapeutisches Heilsystem zur Verfügung stellt.
Die Homöopathie strebt nach Heilung des gesamten Organismus mit hochverdünnten (potenzierten) Heilmitteln. Die Wahl dieser Mittel erfolgt nach der Gleichartigkeit der Krankheitserscheinungen und der Reizwirkung der Heilmittel (Arzneimittelbild). Einzige Zielsetzung ist es, eine der Krankheit ähnliche und damit heilende Reaktion des Organismus hervorzurufen. Dabei wird Krankheit als Gesamtheit aller Störungen im Organismus betrachtet und das Symptom als Ergebnis, als äußeres Zeichen der Gesamterkrankung. Man verabreicht immer nur ein Mittel und setzt die Gabe ab, wenn die Heilreaktion eintritt. Neben der sog. Klassischen Homöopathie gibt es neuere Formen, die man allenthalben u.a. in Selbstbehandlungsbüchern beschrieben findet und von Apotheken und Ärzten protegiert werden. Ausgangspunkt solcher Formen ist das schulmedizinische, d.h. organotrope Umgehen mit dem Symptom (Symptom = Krankheit). Ein Beispiel dafür ist die Komplexmittelhomöopathie. Hier werden alle (oder zumindest viele) homöopathische Mittel, die in der Homöopathie auf ein bestimmtes Beschwerdebild hin angewandt werden, zusammengemischt. So entsteht ein homöopathisches Komplexmittel, das aus vielen „in die gleiche Richtung“ wirkenden homöopathisch aufbereiteten Wirkstoffen besteht. Man geht davon aus, das eines davon schon wirken werde und rechnet offenbar nicht damit, dass a) die anderen Mittel auch Wirkungen erzeugen (Wie sollte etwas heilen, was nicht wirkt?) und b) die Mischung ein eigenständiges Substrat mit einer neuen, noch nicht geprüften Wirkung bilden könnte. Aus letzterem ist zu schließen, dass das Denkmodell der Homöopathie auch heute noch nicht begriffen worden ist. Allein davon auszugehen, homöopathische Mittel kann man wie oben beschrieben verwenden, zeugt von großer Naivität und Ignoranz. Wer sich durch Heilerfolge unserer ernsthaften Homöopathen nicht überzeugen lässt, den darf ich daran erinnern, dass die große Choleraepidemie 1821 im wesentlich durch homöopathische Behandlungen eingedämmt werden konnte. Die Schulmedizin hat damals kläglich versagt.
Akupunktur
Die traditionelle chinesische Medizin beruht auf der Erkenntnis, dass eine so genannte Bipolarität den Zusammenhang des Lebens erklärt, die Abläufe ermöglicht und steuert. Diese Kräfte werden YIN und YANG genannt. Ohne die Gesetzmäßigkeit, die hinter dieser Struktur steckt, wäre kein Leben möglich.
Im Großen wie im Kleinen ist diese Spannung, die sich aus dem Gegensatz ergibt, der Ausgangspunkt aller Energie.
In unserer Begriffswelt bedeuten YIN und Yang etwa:
YIN
|
Yang
|
weiblich
|
männlich
|
passiv
|
aktiv
|
dunkel
|
hell
|
Nacht
|
Tag
|
ruhend
|
bewegt
|
|
Wir wissen, dass seit uralten Zeiten in der chinesischen Medizin diese Beziehungen und im weiteren Sinne, die Beziehungen zwischen dem Universum als Makrokosmos und dem Menschen als Mikrokosmos, bekannt sind. Die älteste, uns bekannte Literatur darüber ist das Buch NEI CHING, das die Gespräche des legendären Kaiser HUANH TI (2698 – 2597 vor der „großen Zeitwende“) mit seinem Leibarzt wiedergibt. Der Mensch ist ein Mikrokosmos im Makrokosmos Natur. Alle objektiv vorhandenen Naturgesetze sind in der allumfassenden Natur wie im Menschen als deren Bestandteil gültig.
Heilen in diesem Sinne bedeutet energetisch auf den Körper einzuwirken um auszugleichen. Doch heißt das nicht nur Stechen von Nadeln in die Haut. Die Anwendung der klassischen traditionellen Therapie des „Stechens und Brennens“ (Zhen Jiu) verlangt darüber hinaus die Kenntnis des energetischen und philosophischen Hintergrundes.
Ohrakupunktur
Was NOGIER 1951 der staunenden Umwelt verkündet, ist ein einfacher Tatbestand. Neurophysiologische Mechanismen führen zur Projektion von peripheren Störungen des Körpers auf das Ohr und damit zur Möglichkeit von dort aus durch gezielte Reize (z.B. mit Hilfe von Nadeln) zurück auf den Körper zu wirken. Die Möglichkeiten, die sich damit ergeben sind beeindruckend. Grundsätzlich lassen sich alle funktionalen Störungen in ihren Zusammenhängen sinnvoll behandeln. Besonders erfolgreich ist die Therapie bei folgenden Krankheitserscheinungen:
- Schmerzen werden beeinflußt, gelindert und häufig ganz ausgeschaltet. Die Möglichkeiten reichen vom traumatischen Schmerz nach Unfällen über Neuralgien, rheumatische Schmerzen, Kopfschmerzen jeder Form und Genese, Ischias, Phantomschmerzen bis zum Herpes-Zoster.
- Leiden, die das zentrale Nervensystem betreffen, wie Furcht, Platzangst, Besessenheit, Konzentrationsmängel, Schwindel, Stottern usw. sind Beispiele einer langen Reihe von Indikationen, bei denen sich die Ohrakupunktur als besonders effektiv gezeigt hat. Ihre ausgleichende und entspannende Wirkung ist erstaunlich.
- Die Suchtbehandlung ist eine besondere Domäne der Ohrakupunktur. Verschiedene Behandlungsprogramme zur Entwöhnung bei Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenabusus, zur Raucherentwöhnung oder bei der Bekämpfung der Eßsucht geben dem Behandler die Möglichkeit, sich der individuellen Situation des Suchtkranken stellen.
Übrigens:
1997 wurde ich als Leiter des Fachbereich Ohrakupunktur der Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin e.V. (Homepage: www.ak-ohrakupunktur.de) bestellt. Ich bin ein durch die Arbeitsgemeinschaft autorisierter Lehrer für Ohrakupunktur.
Irisdiagnose
Dass Zeichen im Auge nicht lediglich als Symbol göttlichen Allsehens, sondern als Spiegel der Vorgänge des Organismus betrachtet werden können, beweist schon die Auffassung des Evangelisten LUKAS, des griechischen Arztes, der sagte: „Das Licht deines Leibes ist das Auge. Ist dein Auge klar, so wird dein ganzer Leib licht sein, ist es aber finster, so ist auch dein Leib krank.“ In der abendländischen Geschichte wird zum ersten Mal in den Schriften der HILDEGARD VON BINGEN eine größere Ausführung über das Auge als Ausdruck “seelisch-leiblicher“ Vorgänge berichtet. Und wiederum viel später, im Jahre 1881 erscheint ein Werk: „Anleitung zum Studium der Augendiagnose.“, von dem Ungarn IGNAZ PECZELY. Er hat auch die erste bekannte Topographie iridologiescher Reaktionsfelder entwickelt.
Heute sind die Erkenntnisse über die Augendiagnose und ihre praktische Verwertbarkeit längst akzeptiert und wichtiger Bestandteil einer guten naturheilkundlichen Praxisausübung.
|